Alex Katz, Straw Hat 1, farbiger Pigmentdruck 2022. © Bildrecht, Wien 2026

Kunsthaus Gmünd | 2026

Girl. Woman. Other.

Ikonische Frauenporträts von Matisse bis Alex Katz

Die Sommerausstellung 2026 im Kunsthaus Gmünd widmet sich der Darstellung der Frau in der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Gezeigt werden Frauenbilder von der klassischen Moderne bis heute: Henri Matisse’ Tänzerinnen treffen auf Picassos Musen und die leuchtenden Porträts von Alex Katz, ergänzt von kraftvollen Arbeiten zeitgenössischer Künstler:innen. Die Ausstellung „Girl. Woman. Other.“ entfaltet ein vielstimmiges Panorama weiblicher Rollenbilder – von Mutterfigur und Ikone bis zur mutigen Kämpferin und unerschütterlichen Alltagsheldin. Das Kunsthaus Gmünd präsentiert damit erneut eine Ausstellung, die internationale Meisterwerke mit aktuellen künstlerischen Perspektiven in einen eindrucksvollen Dialog bringt. Eine Ausstellung, in der Kunst und Leben einander begegnen.

Mit der Sommerausstellung „Girl. Woman. Other. Ikonische Frauenporträts von Matisse bis Alex Katz“ feiert das Kunsthaus Gmünd die Frau und widmet sich damit einem der zentralen Themen der Kunstgeschichte. Gezeigt wird eine ebenso vielschichtige wie hochkarätige Auswahl an Druckgrafiken und ausgewählten Skulpturen, die Frauenbilder des 20. und 21. Jahrhunderts in all ihren Facetten sichtbar macht.

Im Zentrum der Ausstellung stehen große Namen der Moderne und Gegenwart: Henri Matisse, Pablo Picasso, Louise Bourgeois, Alex Katz und Julian Opie bilden markante Fixpunkte. Matisse’ berühmte Tänzerinnen, in reduzierter Form und fließender Bewegung, stehen für Freiheit, Rhythmus und Lebensfreude. Picassos grafische Arbeiten kreisen um Muse und Geliebte – Bilder zwischen Bewunderung, Projektion und künstlerischer Aneignung. Louise Bourgeois ist mit eindringlichen Radierungen zu Mutterfigur und Spinne vertreten, die von Schutz, Erinnerung und Verletzlichkeit erzählen. Mit Alex Katz und Julian Opie öffnet sich der Blick in die Gegenwart: Ihre Arbeiten zeigen Frauen als selbstbewusste, zeitlose Figuren zwischen Alltäglichkeit, Ikonisierung und zeitgenössischer Bildsprache.

Alex Katz, Straw Hat 1, farbiger Pigmentdruck 2022. © Bildrecht, Wien 2026

Der rote Faden der Ausstellung ist die Druckgrafik – ein Medium, das im Kunsthaus Gmünd seit jeher eine zentrale Rolle spielt. Als vermeintlich „leises“ Medium erlaubt sie einen besonders intimen Blick auf künstlerische Prozesse und zugleich eine weite Verbreitung von Bildern. Gerade in der Darstellung von Frauen erweist sich die Druckgrafik als äußerst präzises Instrument: Sie hält Posen, Gesten und Gesichtsausdrücke fest, erlaubt Überzeichnung und Reduktion, Nähe und Distanz zugleich.

Ergänzt werden die großen Klassiker durch zeitgenössische grafische Positionen, die den Blick erweitern und hinterfragen. Arbeiten von Sevda Chkoutova thematisieren weibliche Macht, Lust und Selbstbehauptung in pointierten, oft humorvollen Zeichnungen. Linda Berger nähert sich dem Selbstporträt auf introspektive Weise und stellt Fragen nach Identität und Körperwahrnehmung. Mit Kiki Kogelnik ist zudem eine der wichtigsten aus Kärnten stammenden Künstlerinnen vertreten, deren feministisch geprägte Bildwelten bis heute nichts an Aktualität verloren haben. Auch Werner Berg wird mit ausgewählten Arbeiten in den Dialog eingebunden und erweitert den Blick auf regionale künstlerische Positionen.

Werner Berg, Christine Lavant, Holzschnitt 1951. © Werner Berg Museum

Besonders spannend ist auch die geplante Integration von Arbeiten der Artists in Residence 2026 der Künstlerstadt Gmünd. Diese zeitgenössischen Positionen treten in einen direkten Austausch mit den historischen Werken und machen sichtbar, wie Themen, Motive und Fragestellungen über Generationen hinweg weitergesponnen werden können.

Die Ausstellung ist thematisch gegliedert – von Muse und Geliebter über Mutterfigur, Ikone und Tänzerin bis hin zur Kämpferin und Alltagsheldin. Diese Struktur lädt dazu ein, Querbezüge zwischen Künstler:innen, Epochen und Bildwelten zu entdecken und bekannte Werke neu zu lesen. Dabei entsteht keine lineare Kunstgeschichte, sondern ein offenes Geflecht aus Bildern, Blicken und Bedeutungen.

Auch der Titel der Ausstellung ist bewusst gewählt: „Girl. Woman. Other.“ nimmt Bezug auf den vielfach ausgezeichneten Roman der britischen Autorin Bernardine Evaristo, die dem Kunsthaus Gmünd freundlicherweise ihre Zustimmung zur Verwendung des Titels erteilt hat. Wie im literarischen Vorbild öffnet der Titel ein breites Bedeutungsfeld: Girl steht für Aufbruch und Jugend, Woman für Erfahrung und gesellschaftliche Rollen, Other für all jene Perspektiven jenseits normierter Zuschreibungen. Der Titel unterstreicht den Anspruch der Ausstellung, Weiblichkeit nicht einseitig zu zeigen, sondern in ihrer Vielstimmigkeit, Widersprüchlichkeit und Stärke.

Henri Matisse, aus der Mappe Dix Danseuses, Lithografie 1926_27. © Galerie Boisserée

„Girl. Woman. Other.“ versteht sich als Einladung zum genauen Hinsehen – zum Staunen, Vergleichen und Weiterdenken. Die Ausstellung zeigt, wie vielfältig, widersprüchlich und kraftvoll Frauenbilder in der Kunst sein können, und schlägt zugleich eine Brücke zwischen internationaler Kunstgeschichte und zeitgenössischer künstlerischer Praxis.

Begleitet wird die Ausstellung von einem umfangreichen Rahmen- und Vermittlungsprogramm mit Vortrags-, Film- und Literaturmatineen sowie Angeboten für Familien und Schulklassen. Ein kostenloses Kinderbegleitheft begeistert auch ein junges Publikum für die Ausstellung.

KATALOG

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Ausstellungskatalog mit zahlreichen wissenschaftlichen Beiträgen sowie Texten und Abbildungen zu allen in der Gmünder Ausstellung gezeigten Arbeiten.

KONZEPTION UND LEIHGEBER:INNEN

Die Ausstellung wird von MMag. Julia Schuster kuratiert. Herzlicher Dank ergeht an die Leihgeber:innen der Ausstellung: Galerie Boisserée Köln, Werner Berg Museum, Nachlass Hans Pontiller und die ausstellenden Künstler:innen.

ÖFFNUNGSZEITEN

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 1. Mai 2026, 11 Uhr, im Kunsthaus Gmünd statt. Die Ausstellung ist vom 2. Mai bis 4. Oktober 2026, täglich von 10 bis 13 und 14 bis 18 Uhr, zu sehen. Gerne öffnen wir auf Anfrage die Ausstellung bereits ab 8 Uhr, das gilt insbesondere für angemeldete Schulklassen.

FÜHRUNGEN

Führungen durch die Ausstellung „Girl. Woman. Other.“ können privat zu einem beliebigen Zeitpunkt während der Öffnungszeiten des Kunsthaus gebucht werden. Preis pro Führung bis 25 Personen: € 70,00, Voranmeldung erforderlich.

‍Jeden Freitag werden um 11 Uhr zum Ticketaufpreis von € 4,00 Führungen durch die Ausstellung angeboten, keine Voranmeldung erforderlich.
WIR FREUEN UNS AUF SIE!

INFORMATIONEN ZUM BESUCH DES KUNSTHAUS GMÜND

Die Besuchsordnung in der jeweils gültigen Fassung ist von allen Besucher:innen des KUNSTHAUS GMÜND einzuhalten.
Das KUNSTHAUS GMÜND ist videoüberwacht. Die Informationen zur Videoüberwachung finden Sie hier.

INFORMATIONEN

Künstler:innenstadt Gmünd
gemeinnützige Privatstiftung
Hauptplatz 25
9853 Gmünd in Kärnten
0043 (0)4732 44300
office@kuenstlerstadt-gmuend.at
www.künsterstadt-gmünd.at

in zusammenarbeit mit

Alex Katz, Straw Hat 1, farbiger Pigmentdruck 2022. © Bildrecht, Wien 2026

Begleitprogramm

Wie bereits in den Vorjahren wird auch 2026 ein vielfältiges Rahmenprogramm das Ausstellungsjahr im Kunsthaus Gmünd begleiten. Immer samstags um 11:00 Uhr finden im Auditorium die beliebten Literatur-, Film- und Vortragsmatineen statt. Namhafte Kunsthistoriker:innen und Expert:innen widmen sich dabei verschiedenen Aspekten der Darstellung von Frauen in der Kunst – von Madonnenbildern bis zu Skandalwerken der Moderne, von ikonischen Musen bis zu feministischen Gegenbildern der Gegenwart.

Ergänzt wird das Programm durch drei exklusive Kuratorinnenführungen mit MMag. Julia Schuster. Die Matineen bringen seit Jahren einen Hauch universitärer Vorlesung nach Gmünd und erfreuen sich eines großen, treuen Publikums. Eintritt frei!

Termine zum Begleitprogramm folgen.

Alle Vortrags-, Literatur und Filmmatineen finden, wenn nicht anders angegeben, im Kulturkino Gmünd statt. Anmeldung und Platzreservierung im Kulturbüro unter Tel.: +43 4732 44300 oder office@kuenstlerstadt-gmuend.at

Kunstvermittlungsprogramm

Detailiertes Kunstvermittlungsprogramm in Ausarbeitung.

Angebote & Anmeldung
Girl. Woman. Other. Kinderbegleitheft

Wir sind davon überzeugt: Frühe ästhetische Erfahrungen, seien sie im Theater, im Konzert oder im Ausstellungshaus und die Chance, sich neugierig, selbstbewusst, ernstgenommen und unbefangen in der Hochkultur zu bewegen, stärken Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung und ermöglichen es ihnen, einen noch vielseitigeren Blick auf die Welt zu bekommen. Jungen Menschen Kunst und Kultur altersgerecht näherzubringen und auch die Allerkleinsten als Publikum von heute und nicht erst von morgen zu sehen – das ist unsere Vision.

Seit 2021 hat die Künstler:innenstadt Gmünd gem. Privatstiftung mit einem kostenlos erhältlichen Begleitheft zur sommerlichen Stadtturmausstellung ganz neue Wege der Kunstvermittlung für ein junges Publikum eingeschlagen. Auch heuer können sich Kinder und alle Neugierigen wieder auf eine unterhaltsame und interaktive Reise durch die Ausstellung Girl. Women. Other. begeben und lernen dabei viel Spannendes über die Künstler:innen anhand von ausgewählten Ausstellungsexponaten.

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Pressestimmen zur Ausstellung

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Einblicke in die Ausstellung

Fotos folgen

Rückblick

2025

2025 präsentiert das neu eröffnete Kunsthaus Gmünd den wohl bedeutendsten lebenden Künstler Großbritanniens, David Hockney. Bekannt wurde Hockney vor allem für seine Pool-Bilder der 1960er Jahre, die einfühlsamen Porträts seiner Freunde und Familienmitglieder, seine unverwechselbaren Landschaftsdarstellungen und Collagen.

2024

2024 präsentiert die Stadtturmgalerie Gmünd den wohl größten und eigenwilligsten Zauberer der Kunst der Moderne, MARC CHAGALL (1887–1985). Mit seinem einzigartigen Bilderkosmos und seiner unverkennbaren Farbigkeit hat Chagall ein höchst individuelles Lebenswerk geschaffen.

2023

2023 präsentiert die Stadtturmgalerie Gmünd mit dem Surrealisten MAX ERNST den international wohl bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit über 80 Arbeiten, darunter Lithografien, Radierungen, Frottagen, Collagen und Skulpturen spannt die Gmünder Schau einen Bogen von den 1920er- bis in die 1970er-Jahre ...

2022

Sie war eine der bedeutendsten Künstlerinnen und Naturforscherinnen ihrer Zeit. Ihre fantastische, naturgetreue Abbildungen von Blumen und Schmetterlingen zählen bis heute zum Schönsten, was die Kunstgeschichte an Pflanzen- und Insektendarstellungen zu bieten hat.

2021

Die Kulturinitiative Gmünd zeigte vom 1. Mai bis 26. September 2021 eine repräsentative Auswahl an Lithografien, Radierungen und farbigen Linolschnitten von Pablo Picasso, desjenigen Künstlers, der die Kunst des 20. Jahrhunderts wie kein anderer geprägt hat. Die Ausstellung in Gmünd sollte bewusst ...

2020

Das Edward Quinn Archive (CH), mit dem wir bereits in der Vorbereitung des Picasso-Katalogs intensiv zusammengearbeitet haben, ermöglichte uns im "Coronajahr 2020" kurzfristig eine überaus charmante und hochqualitative Alternative für die auf 2021 verschobene Picasso-Ausstellung ...

2019

Als bedeutendes Ausstellungshaus im Süden Österreichs präsentierte die Stadtturmgalerie Gmünd 2019 eine fantastische Auswahl an Aquarellen und Radierungen des wohl berühmtesten britischen Malers aller Zeiten. Bekannt als „Meister des Lichts“ fing Joseph Mallord William Turner in seinen Landschaftsbildern ...

2018

Henri Matisse zählt zu den einflussreichsten und wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Als Grafiker, Maler und Bildhauer hinterließ er ein reiches und beeindruckendes Lebenswerk. Die Kulturinitiative Gmünd zeigte im Sommerhalbjahr 2018 einen beeindruckenden Querschnitt durch das brillante ...

2017

Joan Miró zählt mit seinen fantasievollen Bildmotiven zu den populärsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Die Kulturinitiative Gmünd zeigte im Sommerhalbjahr 2017 einen umfassenden Einblick in das fantastische druckgrafische Werk Joan Mirós und präsentierte einen Künstler, dessen poetischer Umgang ...

2016

Die Unmittelbarkeit, Heftigkeit und Bildgewalt, die von Goyas grafischem Werk ausgehen, faszinieren und fesseln bis heute unvermindert! Die Kulturinitiative Gmünd präsentierte im Sommerhalbjahr 2016 ausgewählte Arbeiten aus allen vier Radierzyklen des großen spanischen Künstlers.

2015

Durch langjährige gute Beziehung zur Freundschaftsstadt Osnabrück gelang es der Kulturinitiative Gmünd, 50 Originalholzschnitte und Originalkupferstiche des großen deutschen Renaissancekünstlers Albrecht Dürer von Mai bis Oktober 2015 nach Gmünd zu bringen.

2014

Unter dem Motto „Nothing is as pretty as a Rizzi City“ präsentierte die Kulturinitiative Gmünd 2014 den legendären New Yorker Pop Art Künstler James Rizzi. In Gmünd wurden erstmals Rizzis berühmte 3D-Konstruktionen, handcolorierte Zeichnungen, Magnetic paintings und Siebdrucke den Arbeiten der ...

2013

Die große Sommerausstellung im Stadtturm Gmünd beschritt im Jahr 2013 nach zwei erfolgreichen Sommern mit den Gruppenausstellungen BERGLUST und BERGLUST II neue Wege und widmete sich erstmals seit der Ausstellung über PAUL FLORA im Jahr 2010 wieder einem einzelnen Künstler. Und was für einem!