Raimondo Lorenzetti,
ein Surrealist?
ein Symbolist?
ein moderner Hieronymus?
ein authentischer Seelenmaler, ein Metaphysiker?
Raimondo Lorenzetti, der obsessive Autodidakt, der kein Surrealist sein will, sondern seine Vorbilder im Italien der Hochrenaissance und des Manierismus gefunden hat und dem Farbkanon des venezianischen Cinquecento verbunden ist.
Die Themen seiner Bilder, so Raimondo Lorenzetti, entspringen seiner Empfindsamkeit und sind Ausdruck persönlicher Erinnerungen: spannungsgeladene Zwischenmenschlichkeiten, die er in seiner eigenständigen und wiedererkennbaren Handschrift interpretiert, wenngleich man Anklänge an de Chirico, Dalí, Magritte etc. zu erkennen glaubt.
Wenn Raimondo nun definitiv behauptet, kein Surrealist zu sein, so deuten doch seine symbolgeladenen Inhalte, seine flächenhafte Malweise und das Missachten von Proportion und Raum auf einen Surrealisten hin.
Jedenfalls fühlt man sich durch seine Bilder magnetisch angezogen, sie machen neugierig und fordern zu Interpretationen geradezu auf.