Lukas Köllner (geb. 1991 in Düsseldorf) lebt und arbeitet in Mönchengladbach und Düsseldorf. Nach ersten Erfahrungen als autodidaktischer Maler und Graffiti-Künstler studierte er Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf, wo er 2019 Meisterschüler von Prof. Siegfried Anzinger wurde. Seine Werke verbinden klassische Maltechniken mit urbaner Ästhetik, Popkultur und kunsthistorischen Referenzen. Seine Bildwelten sind bevölkert von grotesken und humorvoll gestalteten Figuren und surrealen Traumlandschaften – ein eigenständiger Ausdruck, der zwischen magischem Realismus und zeitgenössischer Narration changiert. Seit 2023 zeigt Köllner seine Arbeiten in ersten Einzelausstellungen.
Über seine Arbeit
Lukas Köllners künstlerische Praxis ist ein Mittel der Katharsis. In großformatigen Ölgemälden, Zeichnungen und Texten verarbeitet er Themen wie Verletzlichkeit, Scham und menschliche Verbindung. Alltagsbeobachtungen übersetzt er in fabelartige Bildwelten, bevölkert von comichaften Kreaturen, Pflanzen und Tieren mit anthropomorphen Zügen. Seine Arbeiten entwickeln eine eigene Mythologie, in der Mensch, Tier und Objekt gleichwertig miteinander agieren – in einer poetischen Welt, die zwischen Comic-Ästhetik und mittelalterlicher Bildtradition oszilliert. Statt realistischer Abbildung entsteht seine Bildsprache rein aus der Vorstellungskraft – als bewusster Gegenentwurf zur visuellen Perfektion. Malerei, Poesie und Zeichnung treten dabei in einen vielschichtigen Dialog und eröffnen emotionale Erfahrungsräume zwischen persönlichem Empfinden und kollektiver Resonanz.
Motivation und Projektbeschreibung für den AiR-Aufenthalt in Gmünd
„Mich interessieren Alltagsbeobachtungen, die ich auf Spaziergängen oder im Kontakt mit Menschen mache. Diese verarbeite ich in Form von poetischen Kurzgeschichten, Zeichnungen und vor allem Malereien. In meiner Arbeit geht es um menschliche Verbindung und Verletzlichkeit – und um banale Alltagsmomente, in denen diese beiden Aspekte sichtbar werden. Texte, Zeichnungen und Bilder beziehen sich immer wieder aufeinander und spinnen eine fortwährende kleine Mythologie. Während meines Aufenthaltes würde ich mit diesen Methoden entweder eine Ausstellung erarbeiten, die sich mit meinen Erfahrungen mit den Menschen und dem Ort Gmünd auseinandersetzt – oder die Öffnungszeiten dafür nutzen, um mit den Besucherinnen und Besuchern in einen Dialog über Erfahrungen von Verletzlichkeit zu treten und diese künstlerisch weiterzuverarbeiten.“ (Auszug aus Lukas Köllners Motivationsschreiben)



